Wie schreibe ich eine Textanalyse in Englisch?

Das Bildungssystem in NRW gibt mir in meiner täglichen Arbeit mit meinen Schülern und Schülerinnen immer wieder Rätsel auf.  Wie schreibe ich eine Summary? Wie einen Comment? Wir hatten nur 2 Unterrichtsstunden bis zur nächsten Klausur! Wir hatten so viel Stundenausfall! Mir ist nicht klar was mein Lehrer will! Dies oder Ähnliches höre ich jeden Tag von Schülern und Schülerinnen der verschiedensten Gymnasien in Bonn, die in unsere Schule kommen, um sich zumeist aus intrinsischer Motivation heraus außerschulisch Wissen und Techniken aneignen möchten, um bessere Schulnoten zu bekommen. Aus meiner nunmehr über 20 jährigen Erfahrung mit Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 12 erlebe ich jeden Tag aufs Neue, wie oberflächlich nicht nur thematische Inhalte sondern auch methodische Fertigkeiten in den Schulen behandelt werden.

Die meisten meiner Schüler hängen in der Luft, nicht wissend, was eigentlich von Ihnen erwartet wird. Hinzu kommt, dass diejenigen Schüler, die noch nocht ausgeklügelt haben, was ihr Lehrer wie formuliert haben möchte, das Hintertreffen haben und in ihren Noten deutlich unter ihrem Potential bleiben. Wenn dann der Präsident des Deutschen Lehrerverbands auf die letzte Pisa Studie 2016 hin sagt, dass von deutschen Schülern wieder mehr Leistung eingefordert und weniger Kuschelpädagogik betrieben werden solle, dann bin ich sprachlos. Meine Praxis sieht anders aus. Ich erfahre jeden Tag aufs Neue, dass Schüler verunsichert sind, was sie nun wie und wofür lernen sollen. Mit jedem Lehrerwechsel kommt der Bruch, weil das was Lehrer XY haben will, das will Lehrer Z unter keinen Umständen. Mit anderen Worten: die Schüler, die am ehesten raten, was ihr Lehrer möchte und vor allen Dingen wie, und diejenigen, die taktisch-strategisch schnell analysieren, wie ihr Lehrer tickt, die sind im Vorteil. Aber das kann es doch nicht sein! Dies ist keine Lehrerschelte und sollte auch nicht als solche verstanden werden, aber es würde vielen Schülern der weiterführenden Schulen schon extrem helfen, wenn der Lehrer sie am eigenen Lernen partizipieren ließe, wenn den Schülern mehr Fertigkeiten an die Hand gegeben würden, um zum Beispiel eine ordentliche Textanalyse zu schreiben. Der Schüler fragt sich ständig, was von ihm verlangt wird und vor allem in welcher Form. Wenn ich dann auch noch von Schülern höre, dass ihnen nach den Klausuren der Bewertungsbogen weggenommen wird, sie also keine Möglichkeit haben, sich genau anzusehen, was sie hätten anders oder besser schreiben können, dann bin ich schon mehr als erstaunt. Wozu dient eine Klausurenkorrektur? Doch, um die Fehler, die ich inhaltlich und sprachlich gemacht habe, in der nächsten Klausur nicht mehr zu machen. So wie es aussieht, sind wir aber weit davon entfernt, zumal, wenn ihnen der Bewertungsbogen vorenthalten wird. Ich korrigiere mittlerweile jede Klausur gegen und bespreche die Fehler mit den Schülern, einschließlich der Korrekturfehler. Und hier tun sich riesige Gräben auf. Nicht nur inhaltlich und methodisch sondern vor allem sprachlich. Und das ist nun mal im Englischunterricht nicht zu vernachlässigen. Ich als Muttersprachlerin staune schon sehr, was in den Klausuren als Fehler angestrichen wird und was als richtig durchgeht. Kommt der nächste Lehrer, wird das Ganze auf den Kopf gestellt. Was vorher richtig war ist jetzt falsch! Und was ein Lehrer im Englischen nicht kennt (denn die wenigsten Lehrer/innen an Schulen in NRW sind Muttersprachler) das will er auch nicht!. Wie soll man da als Schüler noch durchblicken. Nur gut, dass ich mittlerweile einen großen Fundus an Klausuren habe und ich mit meinen überaus motivierten Schülern  das System Lehrer knacken kann. Der nächste Beitrag wird über Intrinsische Motivation sein, und wie ich diese fördern kann.

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